Krankheiten

Abhängigkeitserkrankungen mit und ohne Substanzen

Abhängigkeitserkrankungen gehören zu den häufigsten psychiatrischen Krankheitsbildern überhaupt. Es handelt sich um eine Gruppe körperlicher, Verhaltens- und kognitiver Phänomene, bei denen der Konsum einer Substanz oder mehrerer Substanzen für die betroffene Person Vorrang hat gegenüber anderen Verhaltensweisen, die von ihr früher höher bewertet wurden.

ADHS im Erwachsenenalter

Als Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung bei Erwachsenen bezeichnet man die bei Erwachsenen auftretende Form einer bereits im Kindesalter beginnenden neurobiologischen Entwicklungsstörung, die sich durch Probleme mit Aufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität auszeichnet.

Adipositas

Von Adipositas spricht man bei hohem Körpergewicht. Es handelt sich dabei um eine Krankheit mit starker Fettleibigkeit. Gemäss der WHO (World Health Organisation) beginnt die Adipositas bei einem BMI (Body-Mass-Index) von 30 kg/m². Der BMI ist ein Mass für die Körperfettmasse.

Adoleszentenpsychiatrie

Eine Krise, u.a. dadurch ausgelöst, dass einer der folgenden Entwicklungsschritte problematisch wird: Abschluss Berufsausbildung, Beginn Berufstätigkeit, finanzielle Unabhängigkeit, eigenständiges Wohnen, Aufbau eines eigenen Freundeskreises, Eingehen einer intimen Beziehung, eigenes Wertesystem, Ablösung vom Elternhaus.

ADS, ADHS und andere hyperkinetische Störungen

Hauptauffälligkeiten sind Probleme mit der Konzentration und Aufmerksamkeit, Überaktivität und Impulsivität. Der Beginn liegt in den ersten fünf Lebensjahren und die Probleme können bis in das Erwachsenenalter anhalten. Eine Sonderform ist die Aufmerksamkeitsstörung ohne ausgeprägte Hyperaktivität.​

Angsterkrankungen

Angst ist eine normale, menschliche Reaktion. Sie wird zur Krankheit, wenn sie unbegründet, übermässig häufig, stark oder lange auftritt. Unterschieden werden situationsgebundene Ängste wie Flugangst und unbestimmte Ängste wie die soziale Phobie.

Autismus-Spektrumstörungen

Es handelt sich um sogenannte tiefgreifende Entwicklungsstörungen, bei denen biologische Ursachen angenommen werden, die von Geburt an vorliegen oder in den ersten Lebensjahren auftreten, persistieren und mit Auffälligkeiten der sozialen, verbalen und nonverbalen kommunikativen Fähigkeiten und anderen Entwicklungsproblemen assoziiert sind.

Belastungsreaktionen und Anpassungsstörungen

Eine Belastungs- oder Anpassungsstörung ist eine psychische Reaktion auf einmalige oder fortbestehende identifizierbare psychosoziale Belastungsfaktoren, die die Entwicklung klinisch bedeutsamer psychischer Symptome zur Folge hat.

Bindungsstörungen

Zu den Bindungsstörungen gehören die reaktive Bindungsstörung und die Bindungsstörung mit Enthemmung. Sie treten bei Kleinkindern und jungen Kindern auf und sind durch anhaltende Auffälligkeiten im Muster der sozialen Beziehungen des Kindes charakterisiert. Sie sind von einer emotionalen Störung begleitet und reagieren auf Wechsel in den Milieuverhältnissen.

Bipolare affektive Störung

Die bipolaren Störungen zählen wie die Depression zu den affektiven Erkrankungen. Sie heissen bipolar, weil sie aus abwechselnd auftretenden depressiven und manischen Episoden bestehen, sozusagen den beiden extremen Polen der Stimmung eines Menschen.

Burnout und Belastungskrisen

Burnout steht für einen psychischen und körperlichen Erschöpfungszustand, der sich durch chronischen, vorwiegend arbeitsbedingten Stress entwickelt. Andauernder Stress kann zu Folgeerkrankungen wie Depressionen und Herzkreislauferkrankungen führen.

Delir / Verwirrtheit

Das Delir (akute Verwirrtheit) ist eine rasch auftretende Hirnfunktionsstörung mit vordergründiger Einschränkung der Aufmerksamkeitsfunktion. Delire gehören zu den häufigsten psychiatrischen Störungen, treten hauptsächlich jenseits des 65. Lebensjahres auf und nehmen mit dem Alter zu.

Demenzen

Demenzen sind langsam fortschreitende Hirnleistungsstörungen mit nachlassender Selbstständigkeit und mit Verhaltens- und Wesensänderungen. Kernsymptome sind Einschränkungen des Gedächtnisses, der Lernfähigkeit, der Auffassung, des Rechnens, der Sprache und der Urteilsfähigkeit. Leichtere Formen werden als leichte kognitive Störung bezeichnet.

Depressionen / Erschöpfungsdepression

Die verschiedenen Arten von Depressionen gehören zusammen mit den bipolaren Störungen zu den affektiven Erkrankungen. Der Beginn ist üblicherweise im mittleren Lebensalter, um die 40 Jahre oder später.

Dissoziative Störungen

Bei dissoziativen Störungen reagieren die Betroffenen auf sehr belastende Erlebnisse mit der Abspaltung von Erinnerungen oder gar ganzen Persönlichkeitsanteilen. So lassen sich unerträgliche Erfahrungen ausblenden und Traumatisierungen vollständig verdrängen.

Entwicklungsstörungen der Sprache, des Sprechens, der Motorik

Die umschriebenen Entwicklungsstörungen beginnen ausnahmslos im Kleinkindalter oder in der Kindheit und es besteht eine Verzögerung in der Entwicklung von Funktionen, die eng mit der biologischen Reifung des Gehirns verknüpft sind. Der Verlauf ist stetig.

Enuresis, Enkopresis

Die Enuresis als auch die Enkopresis gehören zu den sogenannten Ausscheidungsstörungen des Kindesalters. Ein willkürlicher oder unwillkürlicher Harnabgang (Enuresis) oder Absetzen von Stuhl (Enkopresis) gehören zu einer der häufigsten psychischen Störungen des Kindesalters.

Essstörungen

Essstörungen können mit einem selbst herbeigeführten Gewichtsverlust bis zum Untergewicht, Anfällen von Heisshunger mit Essattacken oder Erbrechen einhergehen. Dabei besteht oft eine Selbstwahrnehmung als zu dick, die als Störung des Körperschemas bezeichnet wird. Eine Adipositas besteht bei einem Körpergewicht mit einem BMI ≥ 30 kg/m2.

Frauenspezifische psychische Störungen, Postpartale Depression

Dies sind keine eigenständigen Erkrankungen, sondern multifaktoriell bedingte Störungen, die durch die biologischen, psychosozialen und hormonellen Besonderheiten bei Frauen häufiger auftreten, ggf. durch diese mitbedingt sind. Bei Frauen mit einem Risiko, psychisch zu erkranken, können Störungen durch hormonelle Veränderungen ausgelöst werden.

Intelligenzminderung

Unter Intelligenzminderung wird eine in den frühen Lebensjahren stehen gebliebene oder unvollständige Entwicklung der geistigen Fähigkeiten verstanden. Fertigkeiten die hiervon betroffen sind, betreffen z.B. das Denken, die Sprache, motorische und soziale Fertigkeiten. Das Anpassungsverhalten an das Umfeld ist ebenfalls beeinträchtigt.

Kombinierte Störungen des Sozialverhaltens und der Emotionen

Bei einer Störung des Sozialverhaltens zeigt sich ein Verhaltensmuster, das dauerhaft und stark von den altersbedingt zu erwartenden Normen abweicht. Bei etwa 40% dieser Kinder besteht gleichzeitig eine Einschränkung der gefühlsmässigen Befindlichkeit, meist im Sinne einer Depression oder Angst. Die emotionalen Störungen müssen deutlich vorhanden sein.

Lese- und Rechtschreibstörung, Rechenstörung

Die Lese- und Rechtschreibstörung und Rechenstörung gehören zu den sogenannten umschriebenen Entwicklungsstörungen. Im Erwerb von Lesen, Rechtschreibung sowie Rechenfertigkeiten sind die Betroffenen trotz normaler Intelligenz beeinträchtigt. Die Leistungen des Kindes müssen unter dem Niveau liegen, das aufgrund des Alters und der Beschulung zu erwarten ist.

Persönlichkeitsentwicklungsstörungen Kinder und Jugendliche

Die Borderline-Persönlichkeitsstörung zeichnet sich durch ein charakteristisches Muster von Instabilitäten im Bereich der Affektregulation, der zwischenmenschlichen Beziehungen und des Selbstbildes aus. In den meisten Fällen zeigen sich die Verhaltensweisen über einen längeren Zeitraum und haben sich bereits in der Pubertät abgezeichnet.

Persönlichkeitsstörungen

Persönlichkeitsstörungen können als extreme Ausprägung eines Stils mit unflexiblen, starren und unzweckmässigen Persönlichkeitszügen betrachtet werden, die dabei die Lebensqualität des Betroffenen beeinträchtigen, zu (subjektivem) Leid oder zu häufigen Konflikten mit seiner Umwelt führen.

Posttraumatische Belastungsstörungen

Die Posttraumatische Belastungsstörung ist eine mögliche Folge eines oder mehrerer traumatischer Ereignisse. Dazu zählen Natur- oder durch Menschen verursachte Katastrophen, Unfälle oder die Diagnose einer lebensbedrohlichen Krankheit, die an der eigenen Person, aber auch an fremden Personen erlebt werden können.

Psychoonkologie

Jeder dritte Mensch erkrankt in der Schweiz im Laufe seines Lebens an Krebs. Durch die glücklicherweise verbesserten Therapien müssen immer mehr Menschen mit dieser (chronischen) Erkrankung leben lernen. Psychoonkologische Fachkräfte helfen den Betroffenen bei diesem Prozess.

Psychotische Störungen

Als psychotische Störungen resp. Psychosen bezeichnet man Zustandsbilder, die mit einem zeitweiligen, weitgehenden Verlust des Realitätsbezugs einhergehen.

Schlafstörungen

Schlafstörungen sind häufig und können zu erheblichen Beeinträchtigungen von Wohlbefinden, Stimmung und Leistungsfähigkeit führen.

Schulverweigerung

Schulvermeidendes Verhalten, Schulverweigerung und Schulabsentismus bezeichnen inhaltlich das Gleiche. Schulabsentismus stellt einen hohen Risikofaktor für den Schulabbruch dar und ist einer der häufigsten Vorstellungsanlässe in der Kinder- und Jugendpsychiatrie.

Selbstverletzungen

Unter selbstverletzendem Verhalten versteht man Verhaltensweisen, bei denen betroffene Menschen sich absichtlich Verletzungen oder Wunden zufügen, dabei aber keine Suizidabsichten verfolgen.

Somatoforme Störungen, Schmerzstörungen

Bei somatoformen Störungen handelt es sich um verschiedene Krankheitsbilder mit teils ausgeprägter körperlicher Symptomatik, die bei den Betreffenden einen hohen Leidensdruck verursachen kann.

Störungen des Sozialverhaltens

Die Störungen des Sozialverhaltens umfassen ein Muster dissozialen, aggressiven oder aufsässigen Verhaltens mit Verletzungen altersentsprechender sozialer Erwartungen, welches länger als 6 Monate besteht. Das Verhalten ist deutlich normverletzend bzw. verletzt altersentsprechende Erwartungen und beruht nicht nur auf einzelnen dissozialen (oder delinquenten) Verhaltensweisen.

Suizidalität

Bei verschiedenen psychischen Erkrankungen kann Suizidalität auftreten. Diese reicht von vermehrten Gedanken an den eigenen Tod über Planungen des Suizids bis hin zu Versuchen, sich das Leben zu nehmen. Besonders häufig ist Suizidalität bei Depressionen und Abhängigkeitserkrankungen.

Ticstörungen

Ein Tic ist eine unwillkürliche, wiederholte, nicht-rhythmische Bewegung oder Lautproduktion. Die Ticstörung kann vorübergehend oder langanhaltend sein. Bewegungen und Lautproduktion können einzeln oder auch in Kombination auf treten. Treten Bewegungs- und sprachliche Tics zusammen auf, spricht man von einem Tourette-Syndrom.

Trennungsängstlichkeit, Geschwisterrivalität, soziale Ängstlichkeit des Kindesalters

Bei der Trennungsangst besteht vor allem eine unrealistische Besorgnis, dass der Hauptbezugsperson etwas zustossen könnte. Bei der sozialen Ängstlichkeit hat das Kind eine besondere Ängstlichkeit gegenüber fremden Personen. Geschwisterrivalität geht mit auffälligen negativen Gefühlen gegenüber einem unmittelbar jüngeren Geschwister einher.

Zwangserkrankungen

Zwangsvorstellungen und -rituale wie das Kontrollieren von Herd oder Haustür vor dem Verlassen der Wohnung stellen keine Erkrankung dar. Bei zunehmender Häufigkeit und Dauer der sinnlos erlebten Gedanken und Tätigkeiten rufen diese jedoch subjektiv Leiden hervor und beeinträchtigen den Tagesablauf.