Dissoziative Störungen

Bei dissoziativen Störungen reagieren die Betroffenen auf sehr belastende Erlebnisse mit der Abspaltung von Erinnerungen oder gar ganzen Persönlichkeitsanteilen. So lassen sich unerträgliche Erfahrungen ausblenden und Traumatisierungen vollständig verdrängen.

Eine dissoziative Störung tritt ähnlich wie bei der PTBS nach Traumatisierungen auf. Starke Belastungssituationen, wie Unfälle, Naturkatastrophen oder Missbrauch überfordern die Psyche. Die Symptome sind auch hier eine Stressreaktion auf diese Überforderung, diese ist wiederum abhängig von der in der Kindheit erworbenen Stresstoleranz.

Die Symptome der dissoziativen Störungen von Gedächtnisverlust bis hin zu körperlichen Beschwerden sind sehr unterschiedlich. Es liegt aber dabei keine körperliche Krankheit vor, die die Symptome erklären könnte und es gibt einen klaren zeitlichen Zusammenhang zwischen den dissoziativen Symptomen und belastenden Ereignissen.

Eine dissoziative Störung kann nur dann diagnostiziert werden, wenn organische Ursachen ausgeschlossen wurden. Für die psychiatrische Diagnose werden spezielle Fragebögen und vorgegebene Gesprächsleitfäden verwendet, die unter anderem auf mögliche Erinnerungslücken abzielen.

Die Psychotherapie der dissoziativen Störungen besteht in der Regel aus der Stabilisierungsphase, der Symptomreduktion und wo nötig der Bearbeitung von traumatischen Erlebnissen, um diese wieder in die eigene Lebensgeschichte zu integrieren. Dabei werden verschiedene störungsspezifische Methoden individuell angewandt.