Entwicklungsstörungen der Sprache, des Sprechens, der Motorik

Die umschriebenen Entwicklungsstörungen beginnen ausnahmslos im Kleinkindalter oder in der Kindheit und es besteht eine Verzögerung in der Entwicklung von Funktionen, die eng mit der biologischen Reifung des Gehirns verknüpft sind. Der Verlauf ist stetig.

Für die Entstehung von Sprach- und Sprechstörungen wird u.a. eine Kombination aus genetischen Einflüssen, physiologischen Umwelteinflüssen, organischen Faktoren und der sprachlichen Erfahrungsumwelt angenommen. Bei motorischen Entwicklungsstörungen finden sich auch häufig Auffälligkeiten während der Schwangerschaft und nach der Geburt.

Je nach Störungsbild kann die Sprache ganz unterschiedlich betroffen sein. Es gibt z.B. Beeinträchtigungen der gesprochenen Sprache, der Wort-Laut-Produktion oder das Unvermögen grammatikalische Strukturen zu verstehen. Bei den Störungen der motorischen Funktionen liegt die motorische Koordination deutlich unterhalb des normalen Niveaus.

Diagnose durch sorgfältige Anamnese, neuropädiatrische Untersuchung und eine standardisierte Beurteilung durch Verhaltensbeobachtung und Testungen mit dem Ziel, Risiken zu identifizieren, neurologische Erkrankungen zu erkennen oder auszuschliessen, Sprachstörungen festzustellen und den Schweregrad der Störung festzulegen.

Für die Sprach- und Sprechstörungen gibt es Behandlungskonzepte, deren Wirksamkeit belegt ist. Die Verfahren beruhen auf Nachahmung (Imitation) und Sprachausformung. Motorische Störungen werden durch physiotherapeutische Massnahmen behandelt. Die Behandlung komorbider psychiatrischer Störungen kann ebenfalls notwendig sein.