Persönlichkeitsentwicklungsstörungen Kinder und Jugendliche

Die Borderline-Persönlichkeitsstörung zeichnet sich durch ein charakteristisches Muster von Instabilitäten im Bereich der Affektregulation, der zwischenmenschlichen Beziehungen und des Selbstbildes aus. In den meisten Fällen zeigen sich die Verhaltensweisen über einen längeren Zeitraum und haben sich bereits in der Pubertät abgezeichnet.

Bei der Ätiologie einer Borderline-Persönlichkeitsstörung geht man von dem sogenannten „Biopsychosozialen Modell“ aus. Dieses Modell postuliert das Zusammenwirken genetisch bedingter neurologischer Faktoren, Temperamentsmerkmalen von Neugeborenen sowie bestimmter Lebenserfahrungen bis hin zu traumatischen Erlebnissen.

Borderline-Patienten leiden unter der Unfähigkeit, ihre inneren gefühlsmässigen Zustände zu kontrollieren. In diesem Zusammenhang kommt es häufig zu selbstschädigendem Verhalten, wie z.B. Selbstverletzungen. Des Weiteren zeigen sich häufig eine starke Angst vor dem Verlassenwerden sowie Unsicherheiten im Hinblick auf die eigene Identität und den Selbstwert. 

Die Diagnose wird auf der Grundlage einer sorgfältigen Anamnese (Erfassung der Vorgeschichte), einer störungsspezifischen Diagnostik (z.B. strukturierte klinische Interviews zur Erfassung einer Persönlichkeitsstörung, störungsspezifische Fragebögen) sowie klinischer Beobachtungen gestellt.

Es können verschiedene Therapiemethoden kombiniert werden, also Einheiten in Einzeltherapie und Gruppentherapie, z.T. auch medikamentöse Therapie und Möglichkeiten der Krisenintervention in Form von telefonischer Beratung. Grundsätzlich kann die Therapie im ambulanten, tagesklinischen und stationären Setting durchgeführt werden.